Geht es Ihnen auch so, dass Sie an manchen Tagen einfach nur verzweifeln an den schier unendlichen Aufgaben des Lebens und des Jobs, die To-Do-Listen einfach kein Ende nehmen und noch vor Ende des Tages die persönliche Energie aufgebraucht, aber noch so viel zu tun ist? Und nun bekommen Sie den Tipp, sich einfach hinzusetzen und zu meditieren, um Ihr Stresslevel zu senken? Unvorstellbar? Dann habe ich vielleicht eine gute Nachricht für Sie: auch wenn Achtsamkeitsübungen in Form von Meditationen unumstritten und nachweislich enorm effektiv sind, um dem Sturm des Alltags etwas entgegenzustellen und sich selbst etwas Gutes zu tun, so sind sie dennoch nicht die einzige Möglichkeit, sich in Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu üben. Neurowissenschaftler Dan Siegel hat acht Faktoren herauskristallisiert, mit denen wir unser System unterstützen und unsere Gesundheits- und Stressbewältigungskompetenz enorm steigern können, um am Ende des Tages hoffentlich noch genug Energie für die schönen Dinge des Lebens übrig zu haben. Folgende Bereiche hat er dabei benannt:

Die meisten davon werden Sie kennen, aber haben Sie auch schon einmal ganz gezielt eine kleine persönliche Inventur dieser Säulen durchgeführt? Um sie effektiv für sich zu nutzen, können Sie folgendermaßen vorgehen:

1. Stellen Sie sich einmal eine Skala von 0 bis 100 % als Füllstand für jede einzelne Säule vor und schätzen mal ganz individuell ein, wie gefüllt diese Bereiche in Ihrem Leben sind.

2. Überlegen Sie sich in einem nächsten Schritt für jede Säule, was Sie konkret ändern könnten, um diesen Bereich zu stärken. Werden Sie hier gern kreativ, schauen Sie dabei über den Tellerrand oder lassen sich von Familie, Freunden oder Ihrer Lieblingssuchmaschine inspirieren.

3. Wählen Sie sich dann gezielt zunächst zwei Säulen aus, in denen Sie in den nächsten vier Wochen aktiv werden möchten. Es soll ja nicht in Stress ausarten, sondern Ihnen guttun und idealerweise Spaß machen.

4. Und wann immer Sie so weit sind, wählen Sie sich eine nächste Säule aus. Denn vergessen Sie nicht: Sie führen mit sich die längste und intensivste Beziehung der Welt und lange Beziehungen wollen gepflegt werden ?.

In diesem Sinne viel Spaß beim Ausprobieren. Ihre Ann Hillert

Quellen: Siegel, D.: Handbuch der Interpersonellen Neurobiologie, Mindful Leadership Institut, Salzburg (MLI), Perspektivwechsel Potsdam