Hand aufs Herz – wie viele Arbeitszeugnisse haben Sie im Laufe Ihres Lebens gesammelt und wie viele davon spiegeln tatsächlich Ihre Leistung wieder oder haben Ihnen ausschließlich gute Gefühle vermittelt, sei es in der Erstellung oder am Ende, als es fertig vor Ihnen lag? Und wie viele davon durften oder mussten Sie sogar selbst formulieren, weil sich in Ihrem Unternehmen niemand mit dieser unliebsamen Aufgabe beschäftigen wollte oder schlicht und ergreifend keine Kompetenz dafür vorhanden war? Das kennen Sie?
Ich auch! Und viele meiner Klienten sehr zu ihrem Leidwesen auch. Deutschland ist ein Land der Zertifikate und Zeugnisse! Wenn man keines hat, kann man seine Kompetenzen nicht glaubhaft nachweisen und hat im Wettstreit um einen neuen Job oft unüberwindbare Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Nehmen wir einmal andere westliche Länder zum Vergleich, beispielsweise Großbritannien oder die USA – dort sind Arbeitszeugnisse weder sonderlich üblich, noch besonders ausschlaggebend und es gibt schon gar kein gesetzliches verankertes Recht darauf bzw. exakte Vorgaben dazu, wer wann und in welcher Form ein Zeugnis zu erhalten hat, geschweige denn Rechtsstreitigkeiten darüber, wenn ein Satz nicht den Vorstellungen des Lesers bzw. dem gewünschten Zeugniscode entspricht.
Doch wenn es allgemein bekannt ist, dass viele Arbeitnehmer ihre Zeugnisse selbst verfassen (müssen) und es in Unternehmen üblich ist, vorgefertigte Textbausteine für die Erstellung von Zeugnissen zu verwenden, um nur ja alles rechtssicher zu formulieren, aber die tatsächliche Einschätzung einer Person in den schwammigen Aussagen einer Massenvorlage versinkt – warum schafft dann keiner dieses unsägliche Papier ab? Es gibt doch wahrlich bessere Methoden, um eine Person einzuschätzen und herauszufinden, ob sie in ein Team passt oder den Stellenanforderungen gewachsen ist.
Ich plädiere dafür: liebe deutsche Arbeitgeber – macht euch frei von diesen Zwängen, vertraut auf euer Bauchgefühl, wenn ihr eine/n Bewerber/-in vor euch sitzen habt. Führt im Zweifel strukturierte Interviews und/oder Einstellungstests durch, wenn euch das ein messbareres Ergebnis über die „Tauglichkeit“ eines Menschen verschafft und nutzt die gesetzlich verankerte Probezeit, um neue Kollegen auf Herz und Nieren zu prüfen. Und helft mit, dieses nichtssagende Papier Schritt für Schritt dahin zu schicken, wo es meiner Meinung nach hingehört … in die Annalen deutscher Vergangenheit.
Solange das jedoch noch nicht geschehen ist, unterstütze ich Sie gern dabei, mit individuellen Texten oder vorgefertigten Textbausteinen, IHR ganz individuelles Zeugnis selbst zu erstellen bzw. Ihr vorhandenes auf Schwachstellen zu untersuchen, damit eine Einladung zum Interview für einen neuen Job nicht an einem falsch interpretierten Zeugnis scheitert. ?
Sie erreichen mich telefonisch unter 0331/2767344 oder per E-Mail unter mail@perspektivwechselpotsdam.de.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes und erfolgreiches 2019. Ihre Ann Hillert