Der Sommer neigt sich mit großen Schritten dem Ende zu und der ein oder andere sitzt nach der Sommerpause vielleicht schon wieder über einer Bewerbung. Dabei möchte ich Sie heute mit einem Thema unterstützen, welches bei fast der Hälfte meiner Klienten Sorgenfalten hervorruft: die „Lücke“ im Lebenslauf.

Sind wir mal ehrlich: wer von uns hat sowohl einen absolut stringenten und geradlinigen Lebenslauf ohne Ecken und Kanten als auch erklärungsbedürftige Stationen? Ich wage fast zu behaupten – niemand. Und vielleicht geben Sie mir recht, dass es gerade diese Erfahrungen sind, die einen Menschen aus- und interessant machen und oft für Unternehmen nützliche Kompetenzen ergeben. Wäre es daher nicht auch logisch, im Lebenslauf mit diesen entstandenen Besonderheiten – egal ob beispielsweise aus Reiselust, Studienabbruch, Krankheit oder Arbeitslosigkeit – ganz offen umzugehen? Gern würde ich Ihnen ein uneingeschränktes „JA“ entgegenrufen und meinen Blogartikel an dieser Stelle beenden.

Leider sieht die Realität noch immer anders aus und auch wenn sich mittlerweile viele strenge Regularien im Bewerbungsprozess zugunsten des Bewerbers auflösen bzw. aufweichen, ganz so offen sollten Sie mit Ihren persönlichen Erfahrungen dann doch nicht sein. Allerdings möchte ich Sie damit nicht zum Lügen motivieren, denn das fliegt spätestens beim Vorstellungsgespräch auf und Ihnen höchst wahrscheinlich „um die Ohren“. Nichts spricht allerdings gegen clevere Formulierungen, die zeigen, dass Sie mit der entsprechenden Station/Lücke selbstbewusst umgehen und dabei allerdings zielorientiert und aktiv waren.

Grundsätzlich beruhige ich meine Klienten mit der Information, dass Zeiträume bis zu maximal drei Monaten in der Regel nicht zwangsläufig erklärungsbedürftig sind und von Personalern meist nicht explizit nachgefragt werden. Alles darüber hinaus empfehle ich allerdings dringend zu erwähnen und entsprechend zu formulieren.

Beachten Sie dabei unbedingt, sich selbst nicht in ein schlechtes Licht zu rücken und schon mit einer gezielten positiven Wortwahl (zum Beispiel arbeitssuchend statt arbeitslos, berufliche Auszeit zur Verfolgung persönlicher Projekte anstelle einer unerklärten Lücke etc.) die Einschätzung beim Leser Ihrer Bewerbung deutlich zu verändern. Ebenfalls wichtig ist es, längere Pausen mit gezielten Aktivitäten und dem Nachweis entsprechender Kompetenzen aufzufüllen, zum Beispiel eine (Backpacker-)Reise in Verbindung mit sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen im Lebenslauf zu verknüpfen oder auch die Pflege erkrankter Angehöriger mit dem Erwerb wichtiger sozialer Kompetenzen in Zusammenhang zu bringen. Lassen Sie auch Weiterbildungen nicht unerwähnt, selbst wenn sie nur im Selbststudium erfolgt sind, denn sie zeigen, dass Sie interessiert und nicht untätig geblieben sind, bevor der nächste Job startet. Achten Sie darüber hinaus darauf, größere Zeiträume zusammenzufassen und nicht in viele kleinere Zeitabschnitte aufzugliedern. Das macht das Lesen sehr unübersichtlich und erweckt den Eindruck von Sprunghaftigkeit.

Wichtig bei alldem ist, selbstbewusst zu Ihrem Lebenslauf zu stehen und offen mit den gemachten Erfahrungen umzugehen. Denn letztendlich muss auch das Unternehmen zu Ihnen passen und Sie sich mit all Ihren Fassetten und gewonnenen Erfahrungen in einer Tätigkeit wohl fühlen. Was nützt es, eine Jobzusage aufgrund verschwiegener oder fälschlicher Angaben erhalten zu haben und dann festzustellen, dass genau diese Aspekte Sie in der Ausübung der Tätigkeit behindern oder noch schlimmer, Sie nachträglich aufgrund dieser falschen Informationen gekündigt werden.

Am Ende ist jeder Lebenslauf individuell und die Gründe für erklärungsbedürftige Zeiträume so vielfältig wie die Bewerber selbst. Daher unterstütze ich im Coaching meine Klienten ganz gezielt so lange bei der Formulierung, bis sie sich absolut wohl damit fühlen und auch in einem Interview individuelle Formulierungen selbstbewusst und authentisch vermitteln können. Gern unterstütze ich auch Sie bei der passgenauen Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen bzw. beim Training von Vorstellungsgesprächen oder dem selbstbewussten Umgang mit kritischen Stationen, damit der nächste Bewerbungsprozess auch für Sie zum Erfolg wird. Kontaktieren Sie mich einfach telefonisch unter 0331/2767344 oder per E-Mail unter mail@perspektivwechselpotsdam.de.

Herzliche Grüße

Ihre Ann Hillert